Das sind die größten Elternfehler bei Kindergeburtstagen

"Kindergeburtstage feiert man nicht, die übersteht man." Wer jemals einen verregneten Nachmittag mit acht johlenden Sechsjährigen in der Wohnung zwischen Topfschlagen, Basteleien und Kuchenresten verbracht hat, wird dem wohl uneingeschränkt zustimmen. Doch selbst bei strahlendem Sonnenschein und reichlich Auslaufmöglichkeiten ist ein Kindergeburtstag eine große Herausforderung. Kein Wunder, dass immer mehr Eltern den großen Tag auslagern und anderen Leuten/Veranstaltern das Zepter in die Hand geben. Antje Fischer von der Bielefelder Zooschule Grünfuchs aus dem Tierpark Olderdissen und Künstler Florian Edler arbeiten seit Jahrzehnten mit Kindergruppen, veranstalten auch Geburtstage, und wissen genau, wie man eine feierwütige Meute unter 12 Jahren im Griff hält. Hier verraten sie Tipps, Tricks – und die größten Fehler, die viele Eltern machen. Kindergeburtstage feiern in OWL Indoor-Angebote für Kindergeburtstage im Kreis Minden-Lübbecke Indoor-Angebote für Kindergeburtstage in Bielefeld Indoor-Angebote für Kindergeburtstage im Kreis Paderborn Indoor-Angebote für Kindergeburtstage im Kreis Höxter Indoor-Angebote für Kindergeburtstage im Kreis Herford Indoor-Angebote für Kindergeburtstage im Kreis Gütersloh Zu viele Kinder In den vergangenen Jahren haben sich die Gruppen bei Kindergeburtstagen stetig vergrößert. Viele Veranstalter in OWL begrenzen deshalb die Zahl der Teilnehmer bei ihren Angeboten. Auch Expertin Antje Fischer macht immer wieder die Erfahrung: Weniger ist mehr. "Es gab ja lange die Faustregel: Pro Lebensjahr ein Kind. Und damit fährt man eigentlich immer gut. "Je größer die Gruppe, desto mehr Unruhe komme auf und um so schwerer seien schöne Ideen umzusetzen. "Wir sehen hier oft, dass gerade die Geburtstagskinder, um die es ja gehen soll, viel mehr von ihrem Fest haben, wenn die Gruppe kleiner ist. Und auch viel weniger schnell überfordert sind." Event überfrachten Viele Eltern nehmen sich für den Kindergeburtstag zu viel vor. "Die haben oft eine große Erwartungshaltung und eine zu starke Erwachsenensicht auf das ,Event'", sagt Florian Edler. Das erlebt auch Antje Fischer immer wieder. "Wir haben hier in unseren Geburtstagspaketen verschiedene Angebote, zum Beispiel Tier-Safari oder Nachtwanderung", sagt Fischer. "Und wir bekommen ständig Anfragen, ob man die nicht kombinieren kann. Dabei ist das einfach viel zu viel, die Kinder brauchen das auch gar nicht. Im Gegenteil, die sind schnell überfrachtet von all den Highlights und Eindrücken." Auch Edler plädiert stark für "weniger ist mehr". "Kinder brauchen auf Geburtstagen Zeit und Freiraum für die Aktivitäten, für das Geschenkeauspacken, für das Essen – und bei privaten Feiern auch einfach zum Spielen und Toben." Falscher Zeitpunkt Kindergeburtstag am Tag des wirklichen Geburtstages, unter der Woche, nachmittags nach Kita oder Schule – alles keine gute Idee in den Augen von Antje Fischer. "In der Regel sind die dann von der Feierei morgens und der ganzen Aufregung schon durch, wenn die nachmittags bei mir ankommen." In ihren Augen viel besser: das Wochenende nach dem Geburtstag. "Und am besten gerade bei jüngeren Kindern vormittags. Dann kann man zum Abschluss zusammen mittagessen, und die haben noch den ganzen Tag Zeit, das Erlebnis sacken zu lassen." Fehlende Flexibilität, unpassendes Angebot Ein Problem, das sowohl Antje Fischer als auch Florian Edler von vielen Geburtstagen kennen, ist ein zu straffer Zeitplan. "Dann wollen die Eltern ganz viel unterbringen oder haben alles bis ins Detail durchgeplant, und es bleibt gar kein Raum für Spontanität oder dafür, eine Aktion wirklich zu genießen", sagt Fischer. Sie plädiert, wie auch Edler dafür, zwar eine klare Struktur vorzugeben, sich aber viel Flexibilität zu bewahren. "Wichtig ist, die Kinder da abzuholen, wo sie sind. Und wenn die Schnitzeljagd länger dauert, weil die Kinder dabei so viel entdecken, weil die im Flow sind, dann streicht man eben das Basteln, das vielleicht auch noch geplant war." Umgekehrt erlebt Fischer oft, dass für das Essen zu viel Zeit eingeplant wird. "Damit sind Kinder schnell durch. Dann lieber Leerlauf für Toben und freies Spiel einplanen." Ebenfalls ein Stimmungskiller: nicht dem Alter entsprechende Angebote oder Desinteresse bei den Gästen. "Es muss schon passen", sagt Antje Fischer, die oft erlebt, dass kleine Tierfans nach kurzer Zeit total geknickt sind, weil ein oder zwei andere Kinder ihrer Gesellschaft sich nicht für Tiere interessieren. "Das sprengt dann die ganze Veranstaltung. Und da hilft es schon, im Vorfeld genau zu schauen: Wen laden wir ein, wen interessiert das Angebot wirklich?" Andere Eltern oder Geschwisterkinder Zubuchen kann man zusätzliche Gäste in der Zooschule Grünfuchs. "Aber das Erlebnis ist immer besser, wenn die Geburtstagsgesellschaft unter sich bleibt und nur die Eltern des Kindes dabei sind, das Geburtstag hat", sagt Antje Fischer. "Zumal viele Geschwisterkinder im Kleinkindalter sind und viel Unruhe in die Gruppe bringen, weil sie extra bespaßt werden müssen." Auch zu konträre Gruppen sind in ihren Augen oft nicht hilfreich. "Das passiert häufig nach der Einschulung oder beim Schulwechsel. Dann hat man viele Kinder, die sich gegenseitig kennen und ein bis drei Neulinge, die unsicher sind und sich sehr an das Geburtstagskind hängen – was oft auch nicht funktioniert." Fischer plädiert deshalb tatsächlich zur Zweitfeier. "Wenn tatsächlich so viele Kinder kommen sollen, ist es oft besser, sie aufzuteilen."

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